Erstmals eine Frau an der Spitze der Zürcher Landeskirche

Tages-Anzeiger-Artikel von Susanne Anderegg-.© Foto: PD

Die reformierte Kirchensynode hat die 53-jährige Pfarrerin und frühere SP-Kantonsrätin zur Präsidentin der siebenköpfigen Exekutive gewählt.

Die reformierte Kirche in Zürich gibt es seit über 500 Jahren. Nun wird sie erstmals von einer Frau geleitet: der 53-jährigen Pfarrerin Esther Straub. Das Kirchenparlament, die Synode, hat sie am Dienstag mit 100 von 117 Stimmen zur Kirchenratspräsidentin gewählt, wie die Kommunikationsstelle der Landeskirche mitteilt.

Straub ist bereits seit 2015 Kirchenrätin, also Mitglied der siebenköpfigen Kirchenexekutive; sie gehört der religiös-sozialen Fraktion an. Ihre Kandidatur fürs höchste Kirchenamt war zuletzt unbestritten, nachdem sich ein Mitbewerber und eine Mitbewerberin zurückgezogen hatten: Der bisherige Kirchenratspräsident Michel Müller verzichtete, weil er Pfarrer in Weggis wird. Und Pfarrerin Sabrina Müller entschied sich für eine Professur an einer ausländischen Universität.

Esther Straub will laut der Medienmitteilung verstärkt zeigen, dass es die Kirche in der Gesellschaft braucht. Gerade in der Seelsorge sei die Kirche sehr gefragt und geschätzt. Aber auch als Gemeinschaft, die sich für den Frieden einsetzt.

Die Mitgliederzahlen der evangelisch-reformierten Landeskirche sind seit Jahren rückläufig. Die Steuereinnahmen sind bis jetzt aber noch stabil, wie die Kirche mitteilt. Weil der Kircherat langfristig mit Mindereinnahmen rechnet, will er den Personal- und den Sachaufwand auf das Jahr 2025 um 5 Prozent und auf das Jahr 2027 um 10 Prozent kürzen.

 

ÄHNLICHE ARTIKEL

Nicht verpassen!